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Ebenholz-in der Antike und jetzt

Ebenholz ist seit Jahrtausenden ein sehr begehrtes Handelsgut. Schon in der Antike handelten Phönizier, Griechen und Babylonier mit Ebenholz für die Verwendung an Möbeln und Kultgegenständen. Auch die Ägypter liebten dieses kostbare Material, daraus hergestellte Gegenstände wurden in ägyptischen Gräbern gefunden, und auf Wandzeichnungen in der Grabkammer des Nebamun und Ipuki in Theben wurden schon um 1300 v. Chr. Holzhandwerker beim Sägen von Ebenholz dargestellt.


Als Ebenholz ist heute praktisch nur noch westafrikanisches Ebenholz (Diospyros crassiflora) im Handel zu erhalten, es kommt meist aus Kamerun und Nigeria, seltener aus Ghana und der Republik Zentralafrika.

Ebenholzbäume sind heute selten und viel kleiner als noch vor 30-40 Jahren, sie können bis zu 15 Meter groß und 60 cm dick werden, wenn der Baum ca. 100 Jahre wachsen kann, denn tiefschwarzes Kernholz kommt nur von den wirklich großen und alten Exemplaren, die heute nur noch sehr selten zu finden sind.

Das das Kernholz umgebende helle Splintholz wird traditionellerweise am Fällort sofort entfernt, der Stamm in kurze Stücke von ca. 1,20 m abgelängt und in kleinere Segmente aufgespalten oder gesägt, damit diese ca. 30-50 kg schweren Blöcke reinen Kernholzes dann von Trägern auf den unwegsamen Pfaden durch die Savanne zu zentral gelegenen Sammelplätzen getragen werden können.

Ebenholz dieser Herkunft ist meist dunkelgrau bis schwarz, doch ist perfekte Schwärze sehr selten, das meiste des Volumens des Kernholzes eines Ebenholzstammes ist mehr oder weniger mit grauen Partien durchsetzt. Die Bäume haben relativ wenig schwarzes Kernholz im Vergleich zum sehr breiten hellbraunem Splintholz, ein Verhältnis von ca. 60 % Splint zu 40 % Kernholz ist nicht untypisch.

Auch leicht graues oder mit helleren Streifen durchzogenes Ebenholz dunkelt unter Licht und wohl auch Sauerstoffeinfluss relativ schnell nach, sodass viele dieser helleren Streifen mit der Zeit verblassen und nach einiger Zeit das Holz tatsächlich tief pechschwarz aussieht. Auch eine Behandlung mit Ölen als Oberflächenbehandlung feuert Ebenholz meist sofort so stark an, dass ein sattes Tiefschwarz das Ergebnis ist.

Wir erleben immer wieder, dass alte Blöcke, die schon seit Jahren im Regal liegen und trocknen, von außen rundherum sehr dunkel und tiefschwarz aussehen, doch nach dem ersten Schnitt im Inneren bereits hellere Farben zeigen, auch dieses ist ein Hinweis auf von selbst erfolgende oxidative Farbveränderungen, wie die bei den meisten Hölzern auftreten.

Glücklicherweise findet zur Zeit ein Wandel bei der Beurteilung der Farbqualitäten von Ebenholz statt, angestoßen auch vom Inhaber der Firma Taylor Guitars USA. Unter dem Namen „The Ebony Project“ wird der verantwortungsvolle Umgang mit diesem wertvollen und nur in begrenzten Mengen verfügbarem Holz neu definiert. Ein Umdenken auch zur Verwendung von nicht perfekt schwarzem Ebenholz ist der erste und sehr begrüßenswerte Schritt auf einem Weg zum vernünftigen Einsatz dieses wertvollen Schatzes der Natur.

Bei den vielen Anwendungen für Ebenholz sind auch heute noch Teile für Musikinstrumente wahrscheinlich die wichtigsten. Bei fast sämtlichen Streich- und Zupfinstrumenten, bei Klavieren wird Ebenholz für Griffbretter, Stegrohlinge, Wirbelköpfe, Endstifte, Tastaturen etc. verwendet. Einige Holzblasinstrumente wie Flöten und Blockflöten sind ebenfalls aus Ebenholz gefertigt. Weitere Verwendung findet es bei wertvollen Möbeln, in der Kunstschreinerei, bei Schnitzereien und Skulpturen, Intarsien, Messergriffen, Drechslereien, Billard-Cues, Schreibgeräten und Griffen, Wanderstöcken, Schmuck und anderen wertvollen Gegenständen.

Falls Sie als Kunde oder Anwender von Ebenholz also auf der Suche nach perfekt schwarzem Ebenholz sind, sollten Sie sich bewusst machen, dass es perfektes Schwarz bei diesem Holz ohnehin nur im Märchen bei Schneewittchen gibt, in der Natur dagegen das Holz so ist, wie natürlich gewachsen und als Naturprodukt sich nicht den Wünschen des Menschen anpasst. Entweder akzeptieren Sie die natürliche Farbe des Ebenholzes, oder Sie sollten sich als Verarbeiter als Alternative für einen perfekt schwarz eingefärbten Kunststoff oder eine perfekt schwarz lackierte Oberfläche entscheiden. Seine Phantasievorstellungen auf ein solches Naturprodukt wie Ebenholz zu projizieren zeugt nur von Unwissen, Borniertheit und Rücksichtslosigkeit im Umgang mit einem der wertvollsten Edelhölzer der Menschheit.

Helfen Sie durch verantwortungsvollen und angemessenen Umgang mit solch wertvollen und langsam nachwachsenden Naturschätzen wie Ebenholz und natürlich auch allen anderen Edelhölzern, den Bestand auf der Welt zu erhalten und dadurch den Kindern unserer Kinder ebenfalls zu ermöglichen, die Faszination und Wertschätzung dieses Holzes mit ihren Händen begreifen zu können.